Fastnacht

Es ist mal wieder soweit. Die Pappnase liegt bereit und im genzen Land wird wieder mit der Luftschlange gearbeitet. Im ganzen Land? Nein ein unbeugsames, kleines Dorf südlich von Frankfurt widersetzt sich den Feierlichkeiten...

Eigentlich dreht sich ja alles um Ostern und die davor liegende Fastenzeit. Die Christenheit nimmt damit Bezug auf das vierzig tägige Fasten Jesu in der Wüste (Mt. 4,2).

Die aktuelle Fastenzeitregelung wurde auf der Synode von Benevent (1091) beschlossen. Damals wurden die Sonntage während der Fastenzeit vom Fasten ausgenommen und so der Fastenzeitraum (40 Tage sollten es ja schon bleiben) verlängert. Die Fastnacht endet seitdem am Dienstag nach dem 7. Sonntag vor Ostern, mit dem darauffolgenden Mittwoch ("Aschermittwoch") beginnt dann das Fasten.

Mancherorts wird noch nach der Fastenordung von vor der Synode gefeiert, das nennt sich dann "alte Fastnacht" oder "Bauernfastnacht" im Gegensatz zur neueren "Herrenfastnacht".

Die Alte Fastnacht war oft auch eine protestantische Demonstration gegen die "katholische" Fastenzeit.

Das närrische Treiben zu Fastnacht, Karneval oder wie auch immer markiert den Beginn der Fastenzeit.

Die Fastenzeit umfasst die 40 Tage von Aschermittwoch bis Ostern. Die Sonntage werden nicht mitgezählt, denn am Sonntag darf nicht gefastet werden.

"Quadragesima" nennt die katholischen Kirche die 40-tägige Vorbereitungszeit auf das Osterfest (Aschermittwoch bis Karsamstag), benannt nach dem früher vorgeschriebenen Fasten, das jetzt auf Aschermittwoch und Karfreitag beschränkt ist.

Im Rheinland beginnt die Narrensaison schon am 11.11 um 11.11 Uhr Das ist ein Brauch aus dem 19. Jahrhundert. An diesem Tag wird das Prinzenpaar bzw. das Dreigestirn vorgestellt, dann ist erstmal lange nix mehr los.

Die wirklichen Karnevalsveranstaltungen beginnen erst wieder mit dem Dreikönigstag, dem 6. Januar. Ursprung dafür ist das alte "Bohnenfest" , das durch den Königskuchen am Dreikönigstag ausgelöst wurde. Wer die im Kuchen eingebackene Bohne fand wurde "Bohnenkönig" und musste ein Maskenfest ausrichten.

Dieses "Bohnenfest" war die erste karnevalistische Feier im Jahr, später kamen dann immer mehr Festivitäten dazu. Der Karneval wurde übrigens erst in der Romantik wiederbelebt, vorher waren viele Bräuche ungebräuchlich geworden.

"Fastnacht" bezeichnet ursprünglich die "Nacht vor dem Fastenbeginn". Noch ein letztes Mal konnte geschlemmt und gefeiert werden. Dieses Fest weitete sich im Laufe der Zeit zu den "drei tollen Tagen aus". Damit waren ursprünglich der Donnerstag vor dem Karnevalssonntag, der Sonntag und der Dienstag gemeint.

Erst mit Aufkommen des Straßenkarnevals und den entsprechenden Umzügen (ab 1823) lief der "Rosenmontag" dem "Veilchendienstag" den Rang ab

Im deutschen Raum kann man vor allem zwei Fastnachtsarten unterscheiden: den Rheinischen Karneval/Fastnacht (Honoratiorenfastnacht) und die alemannische Fasnet.

In Basel liegt der Fastnachtstermin etwas anders: Die - so die korrekte Bezeichnung - Alte Fastnacht beginnt in Basel eine Woche nach der Neuen Fastnacht (=unsere). Im Gegensatz zum rheinischen Treiben hat sie überhaupt nichts mit Fasten zu tun, sondern geht darauf zurück, dass im Spätmittelalter und der Neuzeit in der Woche nach der Fastnacht die jungen Männer für das Militär gemustert wurden.
Deshalb machten sie vorher noch einen drauf - und darum auch die militärischen Instrumente Trommel, Pfeife und Querflöten, die den "Morgenstraich", den Beginn der Fastnacht in der Nacht von Sonntag auf Montag, morgens um 4.00 Uhr, begleiten.

Fastnachstspeisen sind gewöhnlich eher fett und reichhaltig. Wenn das Ende des Winters in Sicht war, konnte man früher unbesorgt den Rest der Vorräte aufbrauchen. Man wusste ja, dass in der Fastenzeit weniger Lebensmittel verbraucht werden würden. Viele Lebensmittel waren mit den damaligen Mittel auch nur schwer über die 40 Tage frisch zu halten, also lieber weg damit.

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Das Wort "Fasching" kommt vom mittelhochdeutschen "vaschanc", und bezeichnete das Ausschenken des Fastentrunkes. Ursprung davon wiederum war "vastganc", die Fastenprozession.

"Fastnacht "kommt von mhd. "vastnaht", das "Vorabend der Fastenzeit" bedeutet.

"Karneval" hat wohl italienisch/lateinische Wurzeln: "carnevale" bedeutet "Fleisch Ade".
Eine zweite Erklärung aber sagt: Schon zur Römerzeit wurde am Jahresende der Gott Saturn (der für den Frieden) gefeiert. Während der "Saturnalien" bewirteten die Freien die Sklaven. Und ebenso wie bei den Römern zu Ehren des Saturn wurde z. B. in Babylonien zu Ehren der Göttin Isis ein Schiffswagen durch die Straßen gezogen; dieser "Carrus navalis" ist vermutlich der Ursprung des "Karneval". Noch heute fahren ja diese "Narrenschiffe" durch die Straßen, tragen die Narren Mützen in Schiffsform, erobern die Narren (die Sklaven) friedlich die Rathäuser (den Sitz der Freien) ...

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Die ersten Karnevalsfeiern wurden im 13. Jahrhundert beschrieben.

Zunächst ging es nicht ums Fasten oder kirchliche Fest, man feierte einfach ein Frühlingsfest. Mit wilden Masken und viel Lärm, wollte man die bösen Geister des Winters austreiben.

Pest und dreißigjähriger Krieg ließen das närrische Fest jedoch wieder in Vergessenheit geraten. Klar, man hatte einfach was besseres zu tun: überleben.

In der Reformation wurde sogar alles, was an heidnische Bräuche erinnerte verbannt. Die einfache Bevölkerung durfte nicht mehr feiern, nur bei Hof wurden noch aufwändige Maskenbälle abgehalten.

Der Karneval erreichte Deutschland wieder über Italien und Frankreich. Hauptsächlich wir er in den katholischen Gegenden gefeiert. (Meine reformierte Heimatstadt Darmstadt ist daher ein Fastnachtsloch.)

Der erste Karnevalsumzug wurde in Köln wieder im Jahre 1823 abgehalten. Köln war 1815 an Preußen gefallen und die Kölner nutzten die Gelegenheit einmal im Jahr an alte Herrlichkeit anzuknüpften.

Die Mainzer (sorry natürlich "Meenzer") Fastnacht (Sorry, "Fassenacht", gell) ist von französischen Einflüssen geprägt.

Ob Preußen oder Franzosen, das erkennt man an den Uniformen der "Gardekorps". Die wollten nämlich die "Besatzer" tüchtig verarschen.

Der Elferrat, soll seinen Namen von der Abkürzung "ELF" für egalité, liberté, fraternité", dem Motto der französischen Revolution, haben.

Dass der "Narhallamarsch" ursprünglich ein Spottgesang auf einen französischen General namens "Ricambeau" oder so ähnlich war, ist eine kaum zu haltende "urban Legend". Ein General diese Namens ist jedenfalls nicht bekannt.

Am Donnerstag vor Aschermittwoch (auch fetter Donnerstag genannt) wird vielerorts die Weiberfastnacht gefeiert außer in Wien, die feiern dann den berühmten Opernball.

Der Rosenmontag hat seinen Namen nicht von den stacheligen Blumen, sondern von mhd. "rosen" = "rasen, toben".

Am Aschermittwoch wurden in der Kirche einst die Büßer mit Asche bestreut. Sie durften die Kirchen erst wieder am Gründonnerstag betreten, solange mussten sie auf der Armesünderbank im Vorraum sitzen.Auch heute erhalten in katholisdchen Gegenden die Gläubigen am Aschermittwoch ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet.

Die Asche wird durch das Verbrennen der Palmzweige vom letzten Palmsonntag gewonnen.

Karneval ist eine ernste Sache, oder wie Herbert Bonnewitz dereinst über die Fassenachtsvereinsmeier sagte: "Die nemme de Karneval net so ernst wie mir, die nemme en todernst".

Daher haben Frauen hier traditionell nichts verloren, sogar die Jungfrau des Kölner Dreigestirns wird von einem Jüngling dargestellt. Schade eigentlich.

Der Carnevale in Venedig war schon im 11. Jahrhundert ein zweimonatiges Fest. Er dauerte vom 26. Dezember bis zum Faschingsdienstag. Im 18. Jhd. erreichte das Ganze seinen Höhepunkt: Alle sozialen Unterschiede verschwanden in dieser Zeit. Männer verkleideten sich als Frauen und Frauen mischten sich unter die Dirnen.
Dann war lange Ruhe, erst in den 1970er Jahren wurde der Karneval für den Tourismus reaktiviert. Heute feiert man ihn in den 10 Tagen bis zum Faschingsdienstag.

Berühmt ist vor allem der Umzug der Samba-Schulen mit seinen opulenten bis kaum vorhandenen Kostümen. Die erste Samba-Schule, die "Deixa Falar" entstand 1929 aus einem Karnevalsverein. Vielleicht bestehen ja auch in Mainz ( Meenz, ich weiß) noch Chancen...

Karneval in Rio

Der Karneval in Rio de Janeiro beginnt offiziell am Freitag vor Aschermittwoch. Er ist berühmt für die Parade der Samba-Schulen Rios.

Der erste Karnevals-Ball fand 1840 in Rio de Janeiro statt. Ein Händler hatte Karnevalsmasken, falsche Bärte und Schminke nach Brasilien importiert.
Um 1855 gab es dann die ersten Karneval-Clubs.

Der erste offizielle Wettkampf der Sambaschulen war dann 1935.

Die Parade der Samba-Schulen Rios ist eine der größten der Welt. Vierzehn Schulen bringen je 4000-5000 Mitglieder – aufgeteilt in 40 Gruppen mit 30 Festzugs-Wagen - auf die Straße. Dafür werden insgesamt über 70 Millionen Euro ausgegeben.

Ihre Kostüme müssen die Träger selbst bezahlen. Man könnte meinen, dass Bikinis nicht so teuer sind, aber es gibt auch richtige Roben und Kleider, die bis zu 20.000 Euro kosten können.

Die Schulen bringen ihre Könige, Königinnen, Prinzessinnen und Baianas in Kostümen auf die Straße, die nur für diese Tage getragen werden.

Aber die Kostüme seien auch nicht unbedingt gut tragbar, sie sehen nur gut aus. Manchen wiegen bis zu bis zu 25 Kilogramm.

Einige Tänzerinnen sind eher knapp bekleidet, schließlich ist es zur Karnevalszeit in Rio locker 30 °C warm. Manchmal ist das Kostüm auch nur ein Bodypainting, was die Kirche und einige Bürgermeister nicht so gut finden.

Die Paraden enden im „Sambódromo“, einem extra für den Karneval gebauten Stadion für 90.000 Zuschauer. Das „Sambódromo“ ist ein Bau des brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer. Von ihm stammen alle Entwürfe für den Bau der brasilianischen Hauptstadt Brasilia.

Brasilia ist die in der Landesmitte errichtete Stadt, die Rio de Janeiro 1960 als Hauptstadt ablöste.

Am Aschermittwoch wird die Auswertung der Punkte für die Sambaschulen im Fernsehen live übertragen.

Da auch in anderen Städten Brasiliens gefeiert wird und den tollen Tagen auch tolle Nächte folgen verteilen die brasilianischen Gesundheitsbehörden vorsorglich an die 31 Millionen kostenlose Kondome.

In Rio gibt es auch einen Karnevalskönig. Er wird Rei Mono genannt und ist in der Regel ein dicker Mann. Aufgabe des Königs ist aufzupassen, dass alle besonders fröhlich sind, singen und tanzen.

Man schätzt, dass 2005 mindestens 550.000 Touristen zum Karneval nach Rio gekommen waren.

Für Sicherheit sorgen 30-40.000 Polizisten. Rund 10.000 bewachen das „Sambódromo“ und auch in den Slumvierteln, den Favelas, patrouilliert Polizei
Nach dem Karneval ist für die Samba-Schulen vor dem Karneval. Tausende von Vereinsmitgliedern bereiten die nächste Parade vor.

Der zweitgrößte Karneval ist übrigens im Londoner Stadtteil Notting Hill. 100.000 Menschen feiern mit Einwanderern der ehemaligen britischen Karibikinseln zu Calypso, Reggae, House- und Rap-Musik. Allerdings immer Ende August. Da ist auch das Wetter in England meistens besser.

Rheinischer Karneval

Im Laufe der Zeit war der Karneval zu einem Event für die unteren Bevölkerungsschichten verkommen. Es kam regelmäßig zu Raufereien und andere Unsäglichkeiten. Daher musste das Ganze in ordentliche Bahnen gelenkt werden. 1823 wurde in Köln von der dortigen Bürgerschaft, ein "festordnendes Komitee" einberufen und eine neue Tradition begründet, mit Rosenmontagszug, Kappensitzungen, Karnvalsprinz und Büttenreden (ab 1827). Die "Karnevalisierung" der Fastnacht hatte begonnen.

Die dort üblichen Feiern charakterisieren die Fastnachtszeit als Zeit, in der die übliche Herrschaftsordung außer Kraft gesetzt ist. Es gibt den Kussfreiheit auf der Straße, den "Elferrat" als Gegenregierung etc. (Der erste Elferrat wurde übrigens 1829 in Aachen gebildet.)

Als Herrscher über das Narrenreich wurde in Köln die Personifikation des "Helden Karneval" geschaffen der heute im Karnevalsprinzen weiter lebt. Der "Prinz Karneval" wurde erstmals 1872 proklamiert.

Eine Besonderheit des Kölner Karnevals ist das sogenannte "Dreigestirn", das sich aus Edelmann (Karnevalsprinz), Bauer und Jungfrau zusammensetzt. Im Rosenmontagszug fahren jedoch bis heute Bauer und Jungfrau getrennt vom Prinzen mit. In den ersten Jahren nach der Fastnachtsreform im 19. Jahrhundert nahmen sie überhaupt nur dann am Rosenmontagszug teil, wenn sie sich thematisch einbauen ließen.

Schon im Mittelalter galt der Bauer als eines der Glieder des Reiches. Der "Kölner Bauer" trat 1825 zum erstenmal im Rosenmontagszug auf. Schwert und Dreschflegel sind Symbole seiner Reichstreue und Wahrhaftigkeit. Als Stadtbewahrer trägt er auch die Stadtschlüssel. 

Die Figur der "Jungfrau" tauchte bereits 1823 im ersten Kölner Rosenmontagsumzug auf. Sie gilt als Symbol der freien und unabhängigen Stadt. In ihren römischen Gewändern erinnert sie an die in Köln geborene römische Kaiserin Agrippina. Zum närrischen Dreigestirn wurden Edelmann, Bauer und Jungfrau erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die berühmten kölschen "Roten Funken" waren einst eine Stadtmiliz, wegen ihrer leuchtend roten Uniformröcke wurden sie im Volksmund „Rote Funken“ genannt. Die Soldaten mussten sich allerdings aus Köln zurückziehen, als 1797 die übermächtigen Franzosen einmarschierten. Nach dem Napoleon 1815 endlich geschlagen wurde war Köln allerdings nicht mehr freie Reichsstadt, sondern gehörte zu Preußen. Die Kölner Bürger mussten nun für Preußen ihren Wehrdienst leisten.

Die "Roten Funken" etablierten sich 1823 als Karnevalsverein. Sie trugen noch die Uniformen aus der Zeit vor der französischen Besatzung und erinnerten so an die "gute alte Zeit" vor der "Fremdherrschaft". Sie persiflierten auch ihre "Heldentaten" im Kampf gegen die Franzosen (immerhin waren sie vertrieben worden) Aber auch mit ihrer karnevalistischen Parodie auf die ungeliebten Preußen eroberten sie sich die Herzen der Kölner Bevölkerung. Um sich auch fortan aktiv an dem Kölner Karneval zu beteiligen, gründeten sie einen "Kölnischen Funken Verein". Doch schien der neue Verein das politische Mißtrauen der preußischen Obrigkeit zu wecken.

Zu den "Funken" gehört natürlich auch eine Marketenderin, das beliebte "Funkenmariechen".

Dann gibt es noch die "Blauen Funken"...
Sie tragen Uniformen preußischen Schnitts und mussten sich das Tragen diese Bekleidung bei Ihrer Gründung auch ordentlich genehmigen lassen. Uniformträger waren ja um 1871 noch Respektspersonen. Vorbild dieser Vereinigung waren die in Köln stationierten Artillerieregimenter. Auch die Farbe musste entschärft sein, "Preußischblau", das wäre niemals gegangen.

Alemannische Fastnacht

Kurz vor 1900 begann die Trennung der deutschen Fastnacht. Im Zuge der Romantik wurde dem alten Brauchtum neues Interesse entgegengebracht. Man könnte von einer karnevalistischen Reconquista sprechen. Die einfachen Leute wollten nicht mehr - auch noch an Karneval - durch die besseren Herren gegängelt werden. Sie holten daher einfach die alten Narrenkleider, die sie teilweise noch auf den Speichern liegen hatten, wieder hervor und kehrten zum Mummenschanz der früheren, das heißt der vorromantischen Fasnet zurück.

Im Rheinland waren die Städte zwischenzeitlich derart gewachsen, dass wohl die alten Lokalpatrioten sich gegen die Neuankömmlinge nicht mehr durchsetzen konnten. Hier blieb alles beim Neuen.

Im alemannischen Raum tauchten daher auch wieder die alten Fastnachtsgestalten auf: Der "Teufel" und sein Abkömmling der "Wilde Mann", Die "Wilde Frau" oder die "Hexe".

Die meisten der heute so beliebten Holzmasken haben allerdings keine Vorbilder aus früheren Jahrhunderten, sondern sind Neuschöpfungen aus dem 20. Jahrhundert. Oft sogar recht aktuelle Kreationen. Die ersten Holzmasken kamen im Barock auf und waren aus leicht bearbeitbaem Lindenholz.

Dann gibt es natürlich auch noch viele Tiermasken, die auch schon im Mittelalter getragen wurden, sie verkörperten die Todsünden (Bär = Unkeuschheit, Fuchs = Habsucht etc.)

In vielen Orten finden sich auch die "Zottelgewänder". Das ist wahrscheinlich die älteste Verkleidungsform von allen. Heute werden meist bestimmte farblich fein abgestimmte Fetzen auf die Kleider genäht, früher waren die Flicken in bunter Reihenfolge.

Natürlich kennt man hier auch noch den Hanswurst in seinen Abarten, dem "Hänsele" oder dem "Narro".

Und es gibt noch eine musikalische Besonderheit: die "Guggemusik". Ihren Ursprung hat die Guggemusik in der Schweiz. Guggemusik ist eine typische Fasnachts-/Karnevalsmusik. Es kommt nicht darauf an, sein Instrument perfekt zu beherrschen, denn die schrägen Töne sind durchaus gewollt. Bekannte Melodien und Lieder werden von den Guggemusikern (nromalerweise ohne Notenkenntnis oder zumindest mit freiwilligem Verzicht auf Noten") einstudiert und zum Besten gegeben. Hierbei wird keineswegs größerer Wert darauf gelegt, dass die Töne perfekt getroffen werden, schräg ist schön!

Der Begriff "Guggemusik" taucht schriftlich erstmals im Jahr 1906 auf. In Basel und im benachbarten Südbaden versteht man unter einer "Gugge" einen “Briefsack”, eine Papiertüte. Sie hatte früher meist eine konische Form, und erinnert daher an ein Blashorn.

 

 

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