FRAGEN - Essen und Trinken

Wie war denn das jetzt wirklich mit der Kartoffel? Wer hat die nach Europa gebracht?
Die Heimat der Kartoffel liegt in den Kordilleren von Peru und Chile. Dort wurde die Kartoffel als Kulturpflanze bereits von den Spaniern vorgefunden.

Normalerweise gilt 1565 als das Jahr, in dem die Kartoffel nach Spanien und damit nach Europa kam. Noch im selben Herbst schickte König Philipp II. von Spanien dem kranken Papst Pius IV. sozusagen als Genesungsgeschenk ein Paket mit den bis dahin unbekannten Knollen. ("Nehmen Sie zwei Kartoffeln mit viel Wasser und rufen Sie mich morgen wieder an." ;-) )

Der berühmte Seefahrer und Entdecker Sir Walter Raleigh (1552-1618), hat die Kartoffel in Irland eingeführt. Man weiß, dass er auf seinem Gut Younghall die neue Frucht angebaut hat. Ob die Engländer die Kartoffel direkt aus Südamerika oder als Beutegut von spanischen Faktoreien und Schiffen auf ihre Heimatinsel brachten, konnte bis heute noch nicht genau geklärt werden.

In Preußen wurde sie in der Mitte des 18. Jahrhunderts durch Friedrich den Großen eingeführt.

Letztens bezeichnete eine Freundin von mir es als "Legende", dass schwarzer Tee mit der Zeit, die er zieht, anregend (kurz) bzw. beruhigend (lang) wirkt. Teein mache immer wach. Stimmt das?
Deine Freundin hat leider Unrecht. Verantwortlich für die unterschiedliche Wirkung ist die Tatsache, dass die verschiedenen Inhaltsstoffe des Tees unterschiedlich schnell aus den Blättern herausgelöst werden. Das anregende Koffein (Teein) löst sich schnell im Wasser - bereits nach ein bis zwei Minuten ist der überwiegende Teil des Koffeins im Aufguss.

Für die beruhigende Wirkung von Tee sind die Gerbstoffe verantwortlich, denen viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. Diese so genannte Polyphenole, sind zum Beispiel auch in Rotwein enthalten. Die Gerbstoffe wirken einerseits wohltuend auf den Magen und binden andererseits auch Teile des Koffeins an sich. Und der an Gerbstoffe gebundene Koffeinanteil kann wohl vom Körper nicht aufgenommen werden.

Diese Gerbstoffe werden langsamer aus den Teeblättern gelöst. Erst nach vier bis fünf Minuten Ziehzeit entfalten sie ihre volle beruhigende Wirkung. Als "Gegengift" zum belebenden Koffein wirkt auch noch die Aminosäure Theanin, die ebenfalls erst bei längerem Ziehenlassen in das Heißgetränk übergeht.

Beim grünen Tee ist übrigens die Zusammensetzung der Gerbstoffe eine andere als beim schwarzen, aber im Prinzip gelten die gleichen Regeln.

Die Firma Beck's hat neuerdings eine durchsichtige Flasche Bier auf den Markt gebracht. Wie haben sie das hinbekommen, ohne das Reinheitsgebot zu verletzen?
Das Reinheitsgebot bezieht sich ja nur auf das Brauen. Und im Becks-Gold sind auch nur die erlaubten Zutaten drin.
Das Problem bei klaren Bierflaschen ist normalerweise, dass sich das Bier, wenn es dem UV-Anteil des Tageslichtes ausgesetzt wird geschmacklich verändert (der sog. "Lichtgeschmack"). Becks hat aber seinen neuen Flaschen einen integrierten UV-Schutz spendiert, daher bekommt das Bier keinen Sonnenbrand und schmeckt wie es soll. Und das hat mit dem Reinheitsgebot nichjts zu tun.

Warum gibt´s den Aufdruck "Kann Spuren von Erdnüssen enthalten" bei Produkten in denen eigentlich überhaupt keine Nüsse oder ähnliches drin sind?
Ganz einfach: Da in vielen Firmen Produkte mit Nüssen auf gleichen Produktionsbändern wie Produkte ohne Nüsse produziert werden bzw. in der näheren Umgebung, wollen die Firmen sich mit diesen Angaben absichern.
Blockschokolade beispielsweise ist im Allgemeinen nussfrei, bei allen anderen Schokoladen, auch der guten Schweizer Schokolade, kann keiner die Garantie übernehmen, dass Sie 100-prozentig nussfrei ist. Unsere Kakaoverordnung schreibt nämlich nicht vor, dass Inhaltsstoffe unter 5 Prozent deklariert werden müssen, so dass immer Spuren von Nüssen vorhanden sein können.
Für Allergiker ist die Angabe natürlich relativ sinnfrei. Besser wäre eine Aussage wie "frei von...", das würde aber eine Haftung nicht ausschließen. Und eine hundertprozentige Garantie wird einem kaum eine Firma geben können/wollen.

Warum sind US- amerikanische Barkeeper regelrecht entsetzt, wenn man ein Bier und einen Whisky, in Norddeutschland eine übliche Bestellung mit der Variante "Korn, Aquavit usw", bestellt?
Ich muss auch schon sagen, es ist eine eher ungewöhnliche Kombination, die den Puristen bestimmt einiges an Toleranz abverlangt.

Wahrscheinlich sträuben sich die Kenner dagegen den edlen Tropfen mit Bier zu schänden ( das geht mir zugegebenermaßen ähnlich). Ein strammer Korn geht einfach besser mit einem Bier zusammen als die feinen Whiskies.
Allerdings muss man auch sagen, dass ein Whisky eigentlich nichts anderes ist, als ein destilliertes Bier. Denn damit überhaupt gebrannt werden kann, muss vorher gebraut worden sein.

Viele Whisky-Produzenten sind nicht nur "distiller", sondern auch "brewer". Und diese Brauer sind am Werden des Malt Whiskys von Anfang an beteiligt ist. Denn ohne Brauer fehlt dem Brenner das Material: eine Art Bier, in Schottland "wash" oder auch "ale", in den USA und in Kanada "beer" genannt. Diese ziemlich schwachalkoholische Flüssigkeit - auf welche Art auch immer mittels Destillation konzentriert - wird zu Whisky oder eben zu Whiskey. Die chauvinistischen Bier-Puristen, die sich durch das "Reinheitsgebot" davon abhalten lassen, in die Gläser und Krüge anderer Nationen hineinzuschmecken, werden das Bier als Whisky-Grundstoff kaum gelten lassen. Sie werden einwenden, Bier werde nur aus gemälztem Getreide gebraut, und jeder Whisky - bis auf den Malt - enthalte schließlich auch ungemälztes Getreide. Stimmt so nicht: Nur in Ländern, in denen das "Reinheitsgebot" gilt (und das sind neben Deutschland nur wenige andere), ist beim Brauen der Einsatz von Rohfrucht, also von ungemälztem Getreide, verboten.

Woraus besteht Pemmikan?
Pemmikan ist eine indianische Rezeptur.
Der indianische Wintervorrat und Reiseproviant wurde bei allen nordischen Jagdvölkern nach einem nahezu gleichen Rezept hergestellt: Trockenfleisch wurde leicht geröstet und dann in einer Art Mörser zerstampft. Meistens hatten die Frauen dazu einen passenden Schlegel (pounding maul), doch auch ohne ihn hatten die Frauen ihre bewährte Methode. Sie suchten sich einen Stein, der gut in der Hand lag, und noch einen Stein mit einer ebenen Oberfläche. Das Trockenfleisch wurde dann in eine gefaltete Hirschhaut gegeben und mit dem Stein geschlagen. Ab und an wurde das Leder mit Inhalt hochgehoben und geschüttelt, dann ging das Schlagen weiter, bis der ganze Inhalt bröselig war. Anschließend wurden Büffelmark und Talg bei kleiner Hitze zusammen geschmolzen und verrührt. Dieser warme Mark-Talg-Brei wurde über das ausgebreitete zerstampfte Trockenfleisch gegossen und das Ganze anschließend mit den Händen durchgeknetet. Ein Pfund dieser Masse entsprach fünf Pfund Frischfleisch.

Warum heißt die Pinkelwurst eigentlich "Pinkel" ?
Ein bremisches Wörterbuch aus dem Jahr 1768 verrät die Lösung. In Bremen hatte Pinkeln mit Wasser lassen nicht das mindeste zu tun. "Inpinkeln" war im 18. Jahrhundert offenbar ein umgangssprachliches Wort für Völlerei. Unter dem Eintrag "Pinkeln" heißt es in dem Lexikon nämlich: "verb. 1.) In pinkeln: den Bauch mit Speise füllen, alles hinein essen. Ist ein Pöbelwort. 2.) In Hamburg ist pinkeln, pissen."
Dann gibt es noch den Eintrag zu "Pinkel": "der Mastdarm. Pinkeln und Panssen: das ganze Eingeweide. In Osnabrück sagt man "Pinken". Von einem geschlachteten Rinde bedienet man sich des fetten Mastdarms, eine Art Würste davon zu machen, aus roher Habergrütze (Hafergrütze, d. Red.), Zwiebeln und anderem Gewürze, welche gleichfalls Pinkeln heissen; und welche man in Hamburg Kalunen oder Klunen, im Ditmarschischen Kunkelpipen, und anderswo Umstekel-Wurste nennet."

Was ist der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum?
Die rechtlichen Vorgaben sind eindeutig: Grundsätzlich muss jede Verpackung entweder ein Mindesthaltbarkeitsdatum oder ein Verbrauchsdatum tragen - und diese Angaben müssen deutlich lesbar sein. (§ 3 Abs. 1 und 3 der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung).

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ("mindestens haltbar bis ...") ist kein Verfallsdatum, sondern gewährleistet bei richtiger Lagerung eines Lebensmittels dessen spezifische Eigenschaften. Auch danach kann ein Lebensmittel durchaus noch in Ordnung sein - es kommt hier auf den Einzelfall an.

Nur sehr empfindliche Lebensmittel, wie z.B. Hackfleisch, tragen anstelle des Mindesthaltbarkeitsdatums ein Verbrauchsdatum ("verbrauchen bis ...") und sollten nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verzehrt werden.
Bei einigen wenigen Lebensmitteln ist kein Haltbarkeitsdatum vorgeschrieben, so zum Beispiel bei frischem Obst und Gemüse sowie bei bestimmten alkoholischen Getränken.

 

Was ist der Ursprung der Behauptung "Liebe geht durch den Magen"?
Prinzipiell liegen wohl zwei "Ursachen" vor:

1. Psychologie
Die Zubereitung der Nahrung, als Überbleibsel der menschlichen Stammesentwicklung.

Die Menschheit ist ja erst seit einem vergleichsweise kurzem Zeitraum "zivilisiert" . Diese wenigen Jahrtausende reichen bei weitem noch nicht aus, um aus unserem "kollektiven Erbgut" die durch Auslese entstandenen Spezialisierungen von Mann und Frau auszulöschen.

Der Mann hat im Laufe von Jahrmillionen die Fähigkeiten entwickelt, die für die Beutejagd und ein Leben im Freien (auf der Jagd) notwendig waren. Wer diese Fähigkeiten nicht hatte lebte meist nicht sonderlich lange.

Die Frau entwickelte Fähigkeiten ihr Vorteile bei ihrem Leben im häuslichen Bereich (oder der Höhle) verschafften. Allein die Problematik der Schwangerschaft band die weiblichen Individuen einer Gesellschaft oft lange an einen festen sicheren Platz.

Bei einer jungen Romanze werden nun eben diese Fähigkeiten wieder demonstriert und meistens dreht es sich um Nahrung.
Bei einem ersten gemeinsamen Abendessen kocht normalerweise der Mann. Er demonstriert damit seine Fähigkeit Nahrung herbeizuschaffen - zwar nicht mehr im Wald sondern bei Aldi, aber egal. Dann macht er Feuer für seine Angebetete - kein Lagerfeuer sondern Kerzen, aber egal. Durch sein eigenhändiges Nahrungszubereiten zeigt er: ich kann für dich sorgen.

Diese Leistungsbeweise halten meist nur eine gewisse Zeit, aber dem erwünschten Partner wird über die Nahrungsproblematik gezeigt, das es gut für ihn wäre mit dem anderen zusammenzubleiben.

Später kocht dann hauptsächlich das Weibchen, und auch hier wird ein uraltes Rollenbild aufrecht erhalten. Fast jeder Mann schätz es, wenn in der Höhle ein Feuer brennt und Essen bereitet wird, das er gejagt (bzw. verdient) hat.

Wenn Frauen nicht gut oder gerne kochen, weiß die Psychologie, halten Beziehungen oft nicht so lange. Es muss also ein wichtiges in unserer Stammesentwicklung verborgenes Bedürfnis nach Essen sein, das Liebesgefühle auslösen kann.

2. Chemie
Bestimmte Speisen wirken "anregend".Das kommt wohl daher, dass Sie in unserem Körper Stoffe freisetzen oder sie in ihn hineinbringen, die uns angenehm erscheinen.

Der beliebte Glücklichmacher Schokolade enthält z.B. eine erkleckliche Dosis Serotonin, eine Substanz, die auch in Antideppressiva gemischt wird. Kaffee, besonders der südländische Espresso enthält auch solche Stoffe. Außerdem gibt uns das Sättigungserlebnis selbst auch ein gewisses Zufriedenheitsgefühl. Es gibt dann akut ein essentielles Lebensrisiko weniger (nämlich das, zu verhungern) also kann man entspannen.

Andererseits wirk auch das Hormon "Dopamin", das bei Verliebten vermehrt ausgeschüttet wird auch den Magen allerdings umgekehrt, das Hungergefühl verschwindet.

Werden beim Kochen aromatische Substanzen eingesetzt, stimulieren diese durch Geruch und Geschmack, die Nasenschleimhaut ist nämlich direkt mit dem limbischen System verbunden, dem Teil des Gehirns, in dem die Gefühle entstehen. Andere Sinneseindrücke gehen direkt an den für die Testosteronproduktion zuständigen Hypothalamus.

Dann gibt es auch noch die klassischen Aphrodisiaka. Einige davon fördern die Durchblutung und damit auch die der Geschlechtsorgane. Andere erhöhen den Blutdruck. Aber die Wirkung ist nicht wirklich verlässlich, da würde ich lieber zu einer halben Tafel "Zartbitter" greifen.


Dann gibt es da noch eine sehr unromantische Erklärung:
Ende des sechzehnten Jahrhundert waren relativ breite Stichwaffen Mode. Man stellte jedoch bald fest, daß diese Art von Klingen dazu neigte, sich im Nahkampf beim beabsichtigten Durchbohren der Brust in den Rippen zu verhaken bzw. erst gar nicht durch den Abstand zwischen zwei Rippen paßte, um innere Organe überhaupt zu verletzen - was beim Schwertstoß ja eigentlich Sinn der Sache ist. Es sei denn, man rammte das Schwert mit derartiger Wucht hinein, daß die Rippen brachen - aber dazu fehlte auf dem Schlachtfeld regelmäßig die Zeit und der Raum, zumal der Kämpfer im Zeitpunkt des Ausholens auch noch ungedeckt steht...

Man ging folglich dazu über, das Schwert im Bauchbereich mit Aufwärtsrichtung in den Körper zu stoßen, um so den Brustkorb (und einen eventuellen Brustpanzer) auf der Innenseite zu umgehen und die Lunge - oder noch besser das Herz - zu treffen. Diese recht uncharmante (aber dafür ebenso effektive wie erfolgversprechende) Technik wurde später in der Landsknechtära mit dem Lehrsatz "der Weg zum Herzen eines Mannes führt durch den Bauch" verewigt.
Gerüchteweise wurde dieser Satz im Laufe der Zeit etwas uminterpretiert...

 

Was bedeutet der Ausdruck "first fill" bei der Herstellung von Whisky?
"First Fill" bedeutet, dass der Whiskey in einem neuen Fass gereift ist. an darf sich aber nicht täuschen lassen, in der regel werden ehemalige Sherry oder Portweinfässer verwendet, die aber bei ersten Einsatz als "first fill" bezeichnet werden. Später heißt es dann "refill".

Ein Fass übt eine großen Einfluss auf den Reifungsprozess aus, der aber mit jeder neuen Befüllung abnimmt. Die Farbe beispielsweise ist dem Fass zu verdanken, in Bourbonfässern gelagerter Malt ist meist hell, der in Sherryfässern gelagerte in der Regel dunkler.

Nach 30-40 Jahren werden die Fässer ausgemustert. Manche werden auch 50 Jahre lang eingesetzt.

Mir ist da letztens was aufgefallen, und zwar versteh ich den unterschied zwischen Schweine- und Rindfleisch nicht so ganz...
Das Kotlett (vom Schwein) ist ja vergleichbar mit dem T-Bone-Steak (Rind) oder?
Genau so wie das Filet oder Schnitzel (vom Schwein) das Gegenstück zum Steak (Rind) ist.
Allerdings gibt es auch "falsches Filet" (glaub das ist vom Rind) und "falscher Hase"...
Wie kommt es zu diesen verschiedenen Ausdrücken?

Die meisten Fleischstücke gibt es bei allen "Speisetieren". Allerdings werden in verschiedenen Ländern die Viecher anders zerteilt, daher kommt es z.B. zu unterschiedlichen Steakvariationen.

"Filet" ist generell ein Stück von der Lende (außer bei Geflügel, da ist es ein Bruststück). Beim Rind ist es ist Teil des Roastbeef, das aus Lende (flaches Roastbeef und Vorderrippe (hohes Roastbeef) besteht.
Aus dem Roastbeef werden die "Steaks" geschnitten. Teilweise mit und ohne Knochen, beim T-Bone-Steak ist sogar Filet. Es gibt z. B. das Entrecôte, das Entrecôte double, das Rumpsteak, das T-Bone-Steak, das Porterhouse-Steak und das Sirloin-Steak.

"Kotelett" ist eine Scheibe vom Rippenstück (mit Knochen) von Schwein, Kalb oder Lamm. Rinderkoteletts sind eher die Ausnahme.

Das "falsche Filet" ist ein Stück von der Schulter des Rindes. Es erinnert in seiner Form an "echte" Filets ist qualitativ aber nicht so gut.

Per Definition ist ein "Schnitzel" eine dünne, gebratene Fleischscheibe aus Oberschale, Nuss oder Rücken. Falls keine Tierart dabei steht, handelt es sich um Schwein. ("Wiener Schnitzel" ist allerdings immer Kalbfleisch.) "Nuss" ist ein Teil der Keule, "Oberschale" ist ein Teil der Innenseite der Keule.

"Falscher Hase" ist einfach "Hackbraten".

Was ist der Unterschied zwischen Pampelmusen und Grapefruits sowie zwischen Orangen und Apfelsinen?
Pampelmusen und Grapefruits sind verschiedene Früchte. Die Pampelmuse ist die Hauptkulturform der Breitflügeligen Orange (Citrus maxima), Die Grapefruit ist die Frucht der Citrus decumana und ist kleiner als die Pampelmuse.

Eine andere beliebte Zitrusfrucht ist in Deutschland unter zwei Namen bekannt: Orange bzw. Apfelsine. Der eher in Norddeutschland
gebräuchliche Name Apfelsine kommt von den holländischen Seefahrern, die das Obst aus China einführten und bedeutet "Apfel aus China". Das Wort Orange kam mit den Türken nach Süddeutschland, sie nannten die Früchte "Naranja".

 

Als ich unlängst wieder mal Tequila getrunken habe, hab ich mich gefragt, warum in Tequila manchmal Maden drin sind?
Die Made (bzw. Schmetterlingsraupe) im Tequila, (übrigens ist der Schnaps tatsächlich "made in Tequlia" - das ist nämlich eine Stadt in Mexiko, aus der der Tequila stammt) war eine Marketingidee eines mexikanischen Unternehmers namens Jacob Lozano Paez in den vierziger Jahren. Allerdings bezieht sich diese Tradition nicht auf Tequila, der aus der blauen Agave gemacht wird, sondern auf den sogenannten Mezcal (aus anderen Agavenarten).

Die Made im Tequila ist eine Idee der amerikanischen Hersteller,
typisches Kulturbanausentum der Amis ;-)

Wie werden Cornflakes hergestellt?
Echte Cornflakes sind aus Mais ("corn" ist US-englisch für Mais, "flake" heisst Flocke).

Dadurch, dass Cornflakes vorher gekocht werden sind sie ein verarbeitetes Produkt. Müsli und Frischkornbrei sind da nährstoffreicher.

Die Cornflakes wurden von den Brüder John Harvey und William Keith Kellogg 1894 erfunden.

Beide arbeiteten in einem Sanatorium im US-Staat Michigan. Sie versuchten für die Patienten neue gesunde Produkte auf Getreidebasis zu entwickeln. Einmal blieb zufällig über Nacht gekochter Mais stehen.

Am nächsten Morgen hatten die beiden die Idee, den Mais zu walzen und die Flocken dann mittels Wärme zu trocknen. Heraus kamen leichte, knusprige Flakes. Allerdings gelang der Durchbruch erst, als die Flakes mit Zucker und Malz "verfeinert" wurden. Heute hergestellte Cornflakes enthalten zusätzlich noch Aromastoffe.

Das Walz- oder Kochverfahren ist älter, aufwändiger und auch teurer.
Schneller und preiswerter ist ein Verfahren mit einem "Extruder".
Dazu wird der Maiskeimling entfernt da er zu viel Fett enthält. Extruder Cornflakes sind daher keine Vollkornprodukte mehr. Die Maiskörner werden zu Mehl gemahlen. Das Mehl wird mit Wasser zu einem Maisbrei vermischt und dieser Brei kommt in den Extruder.

Der Extruder ist so was wie ein geschlossener Fleischwolf in dem großer Druck und Hitze herrschen. So ca. 140 °C und ein Überdruck von 10 bar.
Unter diesen Bedingungen wird die Stärke im Mehl aufgebrochen und verkleistert. Diese Masse wird dann durch runde "Förmchen" bzw. Matrizen oder Düsen gedrückt, schäumt dabei auf (stand ja unter Druck) erstarrt dann und wird geschnitten, gewalzt, getrocknet und geröstet.

So ein Extruder kann jede Form von Getreidebrei verarbeiten, ihn mit beliebigen Aromen versehen und in fast beliebige Form bringen. Die Erdnussflips, Pringels-Chips, Pommbären und Tortillias sind auch Extruderprodukte. Ebenso diese komischen Knusper"speck"-Snacks die im Chips- und Salzstangen-Regal stehen.


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In einem Lokal wird ein Flasche Rot- bzw. Weißwein bestellt. Der Ober reicht dem Gast in beiden Fällen den Korken! Meine Frage ist: Riecht man als Gast nur am Rotweinkorken, oder ebenso am Weißweinkorken ?
Den Korken beschnüffelt man nicht um die Qualität des Weines, sondern die des Korkens festzustellen. Wenn der Korken schadhaft ist, riecht er muffig, und die Gefahr ist groß, dass der Wein etwas von dem Korkgeschmack abbekommen hat.

Man macht dies bei Rot- und Weißwein. Aber nur bei echten Korken, nicht an Plastikverschlüssen schnüffeln, gell ;-)

Was oft als "Kork" bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit eine Alterungserscheinung, bei der der Wein zu viel Sauerstoff abbekommen hat und einen sogenannten "Firn"-Geschmack entwickelt. Dieser Geschmack geht so in Richtung Sherry und kann ziemlich unangenehm sein.

"Firn" bedeutet übrigens "vorjährig, alt".

Warum soll man nachdem man Kirschen gegessen hat, nicht anschließend viel trinken? Gibt wahrscheinlich Bauchschmerzen, aber wieso? Wegen der Gärung vielleicht?
Die Magenschmerzen entstehen durch Gärungsprozesse im Magen. Dafür müssen Keime vorhanden sein. Die gibt es zwar in Massen auf der Kirschschale, aber normalerweise gibt ihnen die Magensäure den Rest. Bei größeren Mengen von Kirschen (mehr als ein Pfund) kann der Magen allerdings überfordert sein und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Früher hatte das Wasser oft mangelhafte Qualität und die in ihm enthaltenen Keime (Hefepilze) unterstützten die Gärprozesse. Heute sollte das Problem eigentlich nicht mehr existieren.

Was bedeutet es, wenn auf Mineralwasserflaschen "enteisend" steht?
Obacht, der richtige Wortlaut, dieser oft missverstandenen Angabe ist "enteisent", mit einem "t" am Ende.

Das Mineralwasser entfernt also kein Eisen aus dem Körper des Trinkers, das hieße dann "enteisenend" sondern dem Wasser wurden vor der Abfüllung unliebsame rötliche bzw. braune Eisenausfällungen entzogen.

Würde "Eisen" nicht auf -en enden wäre alles viel verständlicher. Zum vergleich "entkupfert" im Gegensatz zu "entkupfernd".

Was bedeutet eigentlich der Eichstrich am Bierglas? Es gibt immer öfter Gläser ohne so eine Markierung.
Es handelt sich hierbei nur um einen "Füllstrich". Wäre es ein Eichstrich, so müsste das Eichamt jedes einzelne Glas prüfen und mit einem Stempel versehen. Der "Füllstrich" und die Angabe der Füllmenge werden im Werk aufgebracht. Die entsprechende Behörde überprüft die Korrektheit für die Glasproduktion und genehmigt das Ganze.

Die Gläser ohne den Füllstrich sind sogenannte "Beistellgläser", die gibts dann, wenn das Getränk in der Flasche serviert wird.

Meine Großmutter hatte immer so einen tollen Spruch drauf, was das Trinken von Wein und Bier betrifft. Da heißt es: "Wein auf Bier, das rat ich Dir." und "Bier auf Wein, das lass sein." Ist da etwas dran oder ist das nur Humbug?
Das ist nur Legende. Es kommt nur auf die Menge und Qualität des Alkohols an, nicht aber auf die Reihenfolge. Generell gelte: Je reiner der Alkohol, um so besser für das Wohlbefinden. Am "gesündesten" sind "Klare" z.B. Wodka oder Doppelkorn.

Das einzige Argument, das für eine bestimmte Reihenfolge spricht, wäre, schwach alkoholisierte vor stärker alkoholisierten Getränken zu genießen. Das schafft eine "Grundlage", ähnlich wie eine Mahlzeit vor der Alkoholaufnahme.

In Frankreich wird im Gegensatz zu Deutschland nicht auf die "richtige" Reihenfolge von Wein und Bier sondern auf die von Rot- und Weißwein hingewiesen.

Grundsätzlich kann man sagen: Schädlich sind nicht Essen und Trinken, sondern Fressen und Saufen.

Warum steckt man eine Limette in den Hals der Corona-Bierflasche?
Der coole Brauch mit der Zitrusfrucht hat wohl einen ziemlich uncoolen Hintergrund.

Das mexikanische Szene-Gebräu wird in Weißglasflaschen abgefüllt und die lassen die UV-Anteile des Lichtes ungebremst durch.

Durch die UV-Strahlung bildet sich im Bier recht schnell die übel riechende Substanz Methyl-Buten-Mercaptan, zwei Tage im Hellen reichen da schon aus. Den dazugehörigen fiesen "Lichtgeschmack" versucht man wohl mit der Limette zu übertönen. Das klappt aber mit Sicherheit nur in der Anfangsphase.

Der Lichtgeschmack ist in Brauerkreisen übrigens schon seit 1875 bekannt.

Bier in braunen Flaschen sieht vielleicht nicht so cool aus, bleibt aber mit Abstand am längsten frisch.

In irgendso einem Käseblättchen las ich, dass Napoleon in Frankreich irgendwie die Margarine erfunden haben soll. Ist da etwas Wahres dran? Und woher kommt der Name "Margarine" eigentlich?
So unglaublich es auch klingen mag, aber das Käseblättchen hat wirklich Recht, auch wenn es nicht Napoleon Bonaparte war.
Kurze Vorgeschichte: Vor 1870 war frische Butter nur begrenzt und schlecht haltbar es bestand in Frankreichs Sommermonaten kaum die Möglichkeit zur Kühlung und die Butter war schnell dahin.

Um 1870 erteilte Napoleon III. den Auftrag, für das "murrende Volk" ein billiges und haltbareres Fett zu erfinden. Er beauftragte einige Chemiker und andere Wissenschaftler. Sie vermischten zuvor erhitzte Öle, Wasser und andere Inhaltsstoffe und ließen sie anschließend zu einer leicht starren Masse erkalten.

Heraus kam ein schöner, glänzender Brotaufstrich, den man nach dem griechischen Begriff für Perlmuscheln ("margaros") benannte. Diese Muscheln glänzten genauso wie die neu erfundene "Margarine". Mit di eser Bezeichnung wollte man das Produkt in Frankreich auch aufwerten und es nicht "nur" als minderwertigen Butterersatz ans Volk bringen.

Wurde Ketchup eigentlich von "Heinz" erfunden?
Nein!
In China kennt man seit 1690 "ketsiap", eine dunkle, gesüßte Sojasauce zu Fisch und Geflügel. Im Gepäck der Händler des 18. und 19. Jahrhunderts gelangte die Sauce in den Westen, wo der Geschmack verändert wurde.

In England entstand aus "ketsiap" die Worcestersauce, in Amerika gab es die ersten Rezepte für "Tomato Catsup". Der findige Harry Heinz verwandelte das Hausrezept nur in ein Industrieprodukt.

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Wird man wirklich schneller betrunken, wenn man Bier mit dem Strohhalm trinkt?
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass der Strohhalm beim bewussten Alkoholmissbrauch wertvolle Dienste leistet.

Es gibt zwei Argumente für diese Annahme:

1. Durch den Strohhalm wird der Alkohol in kleineren Mengen durch den Mund befördert. Deshalb kann ein größerer Teil des Alkohols kann schon im Mund von der Mundschleimhaut aufgenommen werden als beim Trinken ohne Strohhalm.

2. Im Magen findet ein Vorgang namens "präsystemische Elimination" statt. Durch das Enzym Alkoholdehydrogenase wird ein Teil des Alkohols abgebaut, bevor er in Blutkreislauf und Leber gelangt. Kommt der Alkohol aber gar nicht erst in den Magen (siehe 1.) wird ein größerer Anteil des "Stöffches" wirksam.

Ein zwingender klinischer Nachweis existiert allerdings meines Wissens nicht. Allerdings zahllose heroische Selbstversuche.

Warum sieht die Kuchengabel so aus wie sie aussieht? Also mit der breiteren Zinke mit der Kerbe?
Die spezielle Kuchengabelzinke ist so geformt um die Verwendung der Kuchengabel zum Trennen zu erleichtern.

Die verbreiterte Zinke kann dünner ausgeführt werden ohne die Stabilität negativ zu beeinflussen. Die dünnere Zinke trennt (schneidet) besser.

Um die gabeltypische Spießfunktion weiterhin zu gewährleisten, ist die Spitze der breiten Zinke zinkenartig spitz geformt.

Diese Kuchengabelzinke kommt allerdings hauptsächlich bei klassisch-traditionellen Besteckmodellen zum Einsatz.

Der tatsächliche funktionale Vorteil ist eher gering. Es handelt sich laut der Firma WMF in erster Linie um eine sogenannte "Anzeichenfunktion".

Stimmt es eigentlich, dass nach den großen Festen Weihnachtsmänner in Osterhasen und ggf. umgekehrt umgeschmolzen werden bzw. in andere Schokoprodukte.
Das ist nicht der Fall. Allenfalls werden für beide die selben "gesichtslosen" Gussformen benutzt.

Bundesweit werden übrigens mehr Hasen als Schoko-Männer angeboten. Grund: Der Weihnachtsmann hat einfach mehr Konkurrenz in Form von Gebäck und anderen Figuren.

Trotzdem werden jährlich ca. 96,6 Mio. Weihnachtsmänner hergestellt.Der Gesamtumsatz der Osterhasi-Nikolausi-Schoggi betrug im Jahr 2001 1,1 Mrd. DM in Deutschland und machte damit etwa 10% des Gesamtumsatzes mit Schokolade aus.
Warum soll man eigentlich Öl ins Spaghettiwasser geben?
Eigentlich soll das Öl das Zusammenkleben der Nudeln verhindern, aber das funktioniert nicht, deshalb macht es auch kein echter Italiener.

Zuerst einmal darf man die Nudeln erst ins Wasser geben wenn es richtig kocht, dann werden die Dinger auch nicht schlabberig. Ins Wasser gehört nur Salz, und zwar ausreichend.

Nudel brauchen Platz um nicht aneinanderzupappen, pro 100g Nudeln rechnet man 1l Kochwasser. Wenn man dann noch regelmäßig durchrührt klebt da nix.

Außerdem spielt die Physik sowieso nicht mit. Spaghetti schwimmen unten, das Öl schwimmt oben. Wenn die beiden doch mal zusammen kommen verklebt das Öl die Poren der Nudel und die nimmt hinterher die Soße nicht mehr richtig an.

Also: Wenn überhaupt Öl, dann hinterher über die heißen, abgetropften Nudeln geben.

Wie wird eigentlich richtig Weißwurst gegessen?
Die Weißwurst ist eine Spezialität aus mindestens 51% Kalbfleisch, gewürzt mit Petersilie, Zitrone, Muskat und verfeinert mit Speck.

Man muss sie auf jeden Fall vormittags essen. Das kommt daher, dass die Würste immer frisch hergestellt werden also nicht durch Räuchern etc. haltbar gemacht werden. Die in ihnen enthaltenen Kräuter könnten sonst verderben.

Dazu bestellt man Weißbier (Weizenbier) und Brezn (Laugenbrezeln). Den typischen süßen Senf bekommt man sowieso.

Man kann die Weißwurst entweder der Länge nach mit dem Messer einschneiden, das Fleisch mit der Gabel festhalten und mit dem Messer die Haut abziehen oder die Wurst in die Hand nehmen und aus der Pelle "zuzzeln".

Weißwurst gibt es übrigens seit 1857. Sie wurde von einem jungen Metzger namens Sepp Moser "erfunden". Der Moser Sepp arbeitete in der Küche des Gasthauses "Zum ewigen Licht" und machte dort Bratwürste, dass es eine Freude war. Am 22. Februar 1857 gingen ihm aber die dicken Wurstdärme aus, er griff also zu dünneren Därmen, um die ungeduldigen Gäste versorgen zu können. Da er Angst hatte, dass ihm die Würste beim Braten platzen könnten, brühte er sie 10 Minuten in heißem Wasser.

Den Gästen hats geschmeckt und die Welt war um eine kulinarischen Sensation reicher. Vor kurzem habe ich gehört, dass Absinth verboten war.

Kannst du mir etwas über den Grund bzw. die Geschichte des Absinth erzählen? Wieso wurde das Getränk nach so langem Verbot wieder erlaubt?
Absinth auch "die grüne Fee" genannt wird aus der Wermutpflanze hergestellt. Dazu kommen noch Anis, Fenchel, Zitronenmelisse und andere gesunde Sachen. Der Alkoholgehalt ist mit 50 - 80 Volumenprozent recht heftig. Der intensive bittere Geschmack wird durch den Stoff Absinthin erzeugt.

Zusätzlich enthielt der klassische Absinth auch Thujon, ein Nervengift aus der Wermutpflanze, das zwar anregend und halluzinogen wirkt, aber auch zu körperlichen und geistigen Schäden führen kann. Die modernen Versionen sind aber weitgehend thujonfrei.

Seit 1991 sind in der EU Getränke mit beschränktem Thujongehalt wieder zugelassen. Der Gehalt an der Substanz im modernen Absinth liegt auf jeden Fall im unschädlichen Bereich.

Absinth hat, bei Spirituosen mit mehr als 25 Volumenprozent Alkohol, einen zugelassenen Thujonanteil von 10mg pro Liter. Trinkt ein etwa 70 Kilogramm schwerer Mann innerhalb von drei Stunden soviel dieses Absinths, dass er einen Blutalkoholspiegel von 2,5 Promille erreicht, nimmt er zwischen 3 und 4 mg Thujon auf. Dabei sind die verschiedenen Stoffwechselvorgänge berücksichtigt.

Das entspricht 0,004 bis 0,006 mg Thujon pro Kilogramm Körpergewicht. Der Trinker liegt damit weit unter der Grenze wo die halluzinogene Wirkung des Thujon einsetzt, aber weit über der Grenze, wo die Wirkung des Alkohols zuschlägt.

Verboten wurde Absinth in Frankreich übrigens, weil man im ersten Weltkrieg um die Verteidigungsfähigkeit des Landes fürchtete. Absinth wurde damals auch zur Malariaprophylaxe eingesetzt.

In Deutschland wurde Absinth 1923 gesetzlich verboten, die einzige Spirituose, die jemals einem solchen Verbot unterworfen war.

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Warum heißt eigentlich Rosenpaprika "Rosen"-Paprika?
Rosenpaprika ist eine Qualitätsbezeichnung.

Es gibt 5 Geschmacksstufen beim Paprika, deren Schärfegehalt unterschiedlich ist:

Der Paprika wird umso schärfer, je mehr Adern und Samen mitvermahlen werden. Durch dosierte Samenzusätze wird die Paprikaschärfe reguliert.

Die 5 Stufen unterscheiden sich in ihrem Schärfegehalt. Es gibt:

1. Delikatesspaprika: Er besteht aus den besten Paprikafrüchten, würzt sehr mild und aromatisch und gibt den Speisen eine hellrote Farbe. In der Industrie nimmt man ihn zum Färben von Tomatenmark und Tomatenketchup.

2. Edelsüßpaprika: Das gebräuchlichste Paprikagewürz. Es schmeckt sehr würzig mit milder Schärfe und färbt Speisen dunkelrot.

3. Halbsüßpaprika: Er hat schon eine bedeutend schärfere Würzkraft und ist deshalb besonders für kräftige Fleischgerichte wie "Ungarisch Gulasch" geeignet.

4. Rosenpaprika: Er ist die schärfste Paprikasorte, die man bei uns kaufen kann. Er ist brennend-scharf und färbt Speisen stark rot.

5. Scharfpaprika: Sein Geschmack ist so durchdringend und beißend scharf, dass er bei uns gar nicht erst in den Handel kommt. Er wird aus weniger guten Früchten und Zusätzen von Samen und Adern hergestellt.

Hallöchen Willi, habe gerade in deinen Akten rumgestöbert und die "fünf Geschmacksrichtungen" entdeckt. Habe noch nie von "Umami" gehört. Was schmeckt denn nach "Umami"?
"Umami" heißt auf Japanisch "lecker".

Der fünfte Geschmackssinn wurde um 1908 von dem Japaner Kikunae Ikeda entdeckt. Es gibt eigentlich nur einen einzigen Stoff, der diesen Geschmack trägt: der Geschmacksverstärker "Glutamat".

Geschmacksverstärker sind chemisch in der Lage, bestimmte Geschmacksrichtungen in ihrer Intensität zu verstärken oder auch einige Geschmacksrichtungen zu überlagern, um damit z.B. Geschmacksfehler zu korrigieren.

Glutamat ist übrigens nichts Unnatürliches, es kommt z.B. in Lebensmitteln wie Käse oder Pilzen vor. In der asiatischen Küche arbeitet man seit Jahrhunderten mit Glutamat, z.B. durch Verwenden von Algen, die diesen Stoff enthalten. Dass Glutamat der Auslöser der als "China-Restaurant-Syndrom" bekannten hypersensiblen Reaktion sein soll wurde mittlerweile widerlegt.

Außerdem hat man mittlerweile entdeckt, dass es auch für den Geschmack von Fett eigene Rezeptoren gibt.

Also haben wir eigentlich sechs Grundgeschmacksrichtungen.

Wer erfand eigentlich die Currywurst?
Wie es genau war, weiß wahrscheinlich keiner mehr. Fest aber steht, dass die Berlinerin Herta Heuwer die Erfindung beanspruchte und sich ihre Spezial-Sauce bereits 1959 patentieren ließ.

200 Wurstbuden und 70 Millionen verzehrter Currywürste pro Jahr in Berlin sprechen für eine ausgebaute Tradition.

Woher hat der Cocktail seinen Namen?
Der englische Name bedeutet ja übersetzt "Hahnenschwanz". Es gibt mehrere Erklärungsversuche:

1. Es ist ein Verglich der oft bunten Mixgetränke mit den bunt schillernden Schwanzfedern von Gockeln.

2. Ein berühmter amerikanischer Barkeeper soll Hahnenfedern als Zierrat in seine Longdrinks gesteckt haben. Anstelle der Schirmchen etc, die man oft findet. Der Schmuck wurde zum Gattungsbegriff.

3. Der erste Cocktail der Welt, ein Absinth-Cocktail namens Sazerac, wurde von dem Franzosen Antoine Peychaud in New Orleans kreiert. Er servierte seine "Erfindung" seinen Freunden in Eierbechern. Die Amis konnten aber das französische Wort "coquetier" für Eierbecher nicht richtig aussprechen. So wurden die Drinks bald "Cocktails" genannt.

 

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