SchwÜre der Welt

Der morgendliche Treueschwur an den amerikanischen Schulen wurde Ende Juni 2002 von einem US-Bundesgericht als verfassungswidrig kassiert.

Der Treueschwur lautet

"I pledge allegiance to the Flag of the United States of America, and to the Republic for which it stands, one Nation under God, indivisible, with liberty and justice for all."
(Auf deutsch: "Ich schwöre Treue auf die Fahne der Vereinigten Staaten von Amerika und die Republik, für die sie steht, eine Nation unter Gott, unteilbar mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle.")

Das Problem ist der Passus "under God".

Und wenn die Schüler einen Eid auf "eine Nation unter Gott" leisten, ist dies verfassungswidrig, weil damit eine Aussage über die Existenz Gottes und ein Bekenntnis zu einem monotheistischen Glauben abgelegt werde.

Staat und Religion sind laut US-Verfassung aber streng getrennt.

Der Schuleid stammt aus dem Jahre 1892. Verfasst wurde er vom Pfarrer Francis Bellamy zum 400. Jahrestag der Landung von Christoph Columbus.

Allerdings wurden die Worte "die Vereinigten Staaten von Amerika" und "unter Gott" erst später hinzugefügt.

Und Pfarrer Francis Bellamy hatte diese Worte eventuell auch gar nicht vorgesehen. Er wurde 1891 wegen sozialistischer Ideen aus der Kirche geworfen und ging später aus Protest gegen Rassismus nicht mehr zum Beten in die Kirche.

1942 wurde der Eid als patriotisches Bekenntnis vom US-Kongress festgeschrieben.

1954, im Kalten Krieg, ergänzte der Kongress den Schwur um die Worte "unter Gott", um die "Hingabe unserer Nation und unseres Volkes an den Allmächtigen" zu zeigen. Im Gegensatz zu der gottlosen Sowjetunion.

 

Die Menschheit hat aber noch einen ganzen Satz weiterer Eide und Schwüre:

So schwören hessische Beamten folgendes:

"Ich schwöre, dass ich das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und die Verfassung des Landes Hessen sowie alle in Hessen geltenden Gesetze wahren und meine Pflichten gewissenhaft und unparteiisch erfüllen werde, so wahr mir Gott helfe " .

Der Eid kann auch ohne die Worte " so wahr mir Gott helfe " geleistet werden.

Der Hippokratische Eid der Ärzte (stammte von den alten Griechen):

Ich schwöre, Apollon, den Arzt, und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen als Zeugen anrufend, daß ich nach meinem Vermögen und Urteil diesen Eid und diesen Vertrag erfüllen werde:

Den, der mich diese Kunst lehrt, gleich zu achten meinen Eltern, und mit ihm den Lebensunterhalt zu teilen und ihn, falls er Not leidet, mitzuversorgen und seine Nachkommen gleich zu achten meinen Brüdern und sie, wenn sie es wünschen, diese Kunst zu lehren, ohne Entgelt und ohne Vertrag,

sowie Anweisung und Vorlesung und jede sonstige Belehrung zu erteilen meinen Söhnen und denen meines Lehrers und den Schülern, die durch den Vertrag gebunden und vereidigt sind nach ärztlichem Brauch, sonst aber niemandem.

Von diätischen Maßnahmen werde ich Gebrauch machen zum Nutzen der Kranken nach meinem Vermögen und Urteil, außerdem Schaden und Unrecht fernhalten.

Nie werde ich, auch auf eine Bitte hin nicht, ein tödlich wirkendes Mittel verabreichen oder einen entsprechenden Rat erteilen; gleichfalls werde ich keiner Frau ein fruchtabtreibendes Zäpfchen geben.

Rein und integer werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.

Ich werde nicht chirurgisch tätig werden, auch nicht (jedenfalls nicht) bei denen, die am Blasenstein leiden, sondern ich werde sie den Männern überlassen, die diese Tätigkeit ausüben.

In wie viele Häuser ich auch hineingehe, ich werde eintreten zum Nutzen der Kranken, mich fernhaltend von vorsätzlichem Unrecht und jeder anderen Schädigung sowie von sexuellen Handlungen an Frauen und Männern, Freien und Sklaven.

Was ich bei der Behandlung sehe oder höre oder außerhalb der Behandlung im Leben der Menschen: was man nicht ausschwatzen darf, werde ich verschweigen, in der Überzeugung, daß derartige Dinge Geheimnisse sind.

Wenn ich also diesen Eid erfülle und nicht verletze, möge mir im Leben und in der Kunst Erfolg beschieden sein, gerühmt bei allen Menschen bis in ewige Zeit; wenn ich ihn aber übertrete und meineidig werde, das Gegenteil davon.

Das islamische Glaubensbekenntnis ist die Shahada:

"Ich bekenne, dass es keinen Gott ausser Gott gibt und Muhamad ist sein Prophet" (arabisch: Ashadu ana la ilaha illa'Llah Muhamad rasul Allah).

Das Glaubensbekenntnis, steht in der Form nicht im Koran.

Schiiten ergänzen die Shahada noch durch den Satz "Und Ali ist der Freund Gottes".

In biblischen Schriften gibt es auch einige Eidesformeln:

"Beim Ewigen schwöre ich" (vgl. Ex. 22, 10)

"Der Ewige sei Zeuge zwischen mir und dir" (l. Sam. 20, 14)

"Eure Rede sei: Ja ja, nein, nein; was darüber ist, ist vom Übel." Jesus in der Bergpredigt, Mat. 5, 37

Als äußere Handlungen bei der Eidesleistung gab es das Emporheben der Hände gegen den Himmel, das Berühren der Lenden.

Daher wohl auch die Begriffe "Testat" von lat. "testis" - "Hoden" oder auch "Zeuge" von "zeugen

Abgeordnete des Schleswig-Holsteinisches Landtages legen auch einen Eid ab:

Die Präsidentin oder der Präsident verpflichtet die Abgeordneten durch Eid und Handschlag.

"Ich schwöre, meine Pflichten als Abgeordnete/Abgeordneter gewissenhaft zu erfüllen, Verfassung und Gesetze zu wahren und dem Lande unbestechlich und ohne Eigennutz zu dienen, so wahr mir Gott helfe."

Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.

Der US-Präsident schwört:

"Ich schwöre feierlich, dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreulich ausüben und das Beste tun werde, um die Verfassung der Vereinigten Staaten zu bewahren, zu schützen und zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe."

Die deutschen Soldaten leisteten auch so ihre Eide:

Eidesformel der Preußische Armee:

Ich N.N. schwöre zu Gott dem Allwissendem und Allmächtigen einen leiblichen Eid, dass ich Sr. Majestät dem König von Preußen Wilhelm II., meinem Allergnädigsten Landesherrn, in allen Vorfällen, zu Lande und zu Wasser, in Kriegs- und Friedenszeiten und an welchen Orten es immer sei, treu und redlich zu dienen, Allerhöchsten Nutzen und Bestes befördern, Schaden und Nachteil aber abwenden, die mir vorgelesenen Kriegsartikel und die mir erteilten Vorschriften und Befehle genau befolgen und mich so betragen will, wie es einem rechtschaffenen, unverzagten, pflicht- und ehrliebendem Soldaten eignet und gebühret.

Protestanten schlossen mit

"So wahr mir Gott helfe durch Jesum Christum zur Seligkeit"

Katholiken hatten als Schlussformel:

"So wahr mir Gott helfe und sein heiliges Evangelium."

Juden hatten die Eingangsformel: "Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissendem" und die Schlussformel: "So wahr mir Gott helfe"

Die Eidesformel der kaiserlichen deutschen Marine lautete:

"Ich (Vor- und Zunahme) - schwöre zu Gott dem Allmächtigen - und Allwissenden -

einen leiblichen Eid, daß ich Seiner Majestät - dem Deutschen Kaiser - Wilhelm dem Zweiten - meinem obersten Kriegsherren, - in allen und jeden Vorfällen, - zu Lande und zu Wasser, - in Kriegs- und Friedenszeiten, - und an welchen Orten - es auch immer sei, getreu und redlich dienen, - Allerhöchst dero Nutzen - und Bestes befördern, - Schaden und Nachteil - aber abwenden, - die mir vorgelesenen - Kriegsartikel - und die mir erteilten - Vorschriften und Befehle - genau befolgen - und mich so betragen will, - wie es einem rechtschaffenen - Soldaten - eignet und gebühret. -

So wahr mir Gott helfe - durch Jesum Christum - und sein heiliges Evangelium. - Amen "

Marineangehörige jüdischen Glaubens wurden mit der Eingangsformel: "Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden" und der Schlußformel: "So wahr mir Gott helfe vereidigt".

Der Eid galt als geleistet durch die Anwesenheit . Nichtmitsprechen galt somit nicht.

Soldateneide nach dem 1. Weltkrieg:

"Ich schwöre Treue der Reichsverfassung und gelobe, daß ich als tapferer Soldat das Deutsche Reich und seine gesetzmäßigen Einrichtungen jederzeit schützen, dem Reichspräsidenten und meinen Vorgesetzten Gehorsam leisten will." Das war der Eid in der Weimarer Republik von 1919-1933.

Am 2. Dezember 1933 schaffte Hindenburg den Eid auf die Verfassung ab. Die Formel lautete nun: "Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, daß ich Volk und Vaterland allzeit treu und redlich diene und als tapferer und gehorsamer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen."

Nach Hindenburgs Tod 1934 wurde das Amt des Reichspräsidenten und Reichskanzlers in der Person Adolf Hitlers vereint. Der Eide wurde auch noch mal geändert: "Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, daß ich dem Führer des deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen."

Der Fahneneid der Nationalen Volksarmee der DDR von 1962

Ich schwöre: Der Deutschen Demokratischen Republik, meinem Vaterland, allzeit treu zu dienen und sie auf Befehl der Arbeiter-und-Bauern-Regierung gegen jeden Feind zu schützen.

Ich schwöre: An der Seite der Sowjetarmee und der Armeen der mit uns verbündeten sozialistischen Länder als Soldat der Nationalen Volksarmee jederzeit bereit zu sein, den Sozialismus gegen alle Feinde zu verteidigen und mein Leben zur Erringung des Sieges einzusetzen.

Ich schwöre: Ein ehrlicher, tapferer, disziplinierter und wachsamer Soldat zu sein, den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten, die Befehle mit aller Entschlossenheit zu erfüllen und die militärischen und staatlichen Geheimnisse immer streng zu wahren.

Ich schwöre: Die militärischen Kenntnisse gewissenhaft zu erwerben, die militärischen Vorschriften zu erfüllen und immer und überall die Ehre unserer Republik und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren.

Sollte ich jemals diesen meinen feierlichen Fahneneid verletzen, so möge mich die harte Strafe des Gesetzes unserer Republik und die Verachtung des werktätigen Volkes treffen.

Gelöbnisformel der Bundeswehr

Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.

Der Rütli-Schwur

Der Rütli-Schwur gehört wie die Wilhelm Tell-Sage zum schweizerischen Gründungsmythos.

Die Wilhelm Tell-Sage und der Rütlischwur sind erst seit dem 15. Jahrhundert belegt. Die Schweiz hat ihren Ursprung in der von Kaiser Friedrich II. verliehenen Reichsunmittelbarkeit für die Orte Uri und Schwyz um 1231 und 1240. Anfang August 1291 schlossen die drei "Urkantone" (Waldstätte) Uri, Schwyz und Unterwalden einen "Eigen Bund" Durch Beitritte zu den ursprünglichen drei Orten entwickelte sich die Eidgenossenschaft der "Acht alten Orte", auf die dann der Name des Kantons Schwyz als Gesamtbezeichnung überging.

 


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