Bela Lugosi

Man muss Ungar sein...

Bela Lugosi

 

Bela Lugosi wurde unter dem Namen Bèla Ferenc Dezsõ Blaskû am 20. Oktober 1882 in in Lugos, Österreich-Ungarn geboren. Die Stadt liegt inzwischen in Rumänien.

Laut Internet Movie Database drehte Bela Lugosi zwischen 1917 und 1956 über 100 Filme.

Mit 17 Jahren begann seine Bühnenkarriere in der Donaumonarchie. Er ang in einem Operettenchor.

1903 spielte er Theater in Temesvar, 1910 gab er den Romeo im Theater von Szeged und 1916 Jesus in den Passionsspielen von Debrecen

1917 erschien mit "Der Leopard", einer seiner ersten Filme.

Bèla Ferenc Dezsõ Blaskû trat anfangs auch als Arisztid Olt auf.

1919 ging Bela Lugosi nach Wien, dann nach Berlin. Er hatte sich durch Gründung einer Schauspielergewerkschaft in Österreich unbeliebt gemacht.

1920 spielte er einen Butler im Murnau-Film "Januskopf", einer Jekyll und Hyde-Verfilmung. Um Urheberechtsproblemen auszuweichen verwendete Friedrich Wilhelm Murnau aber andere Namen. Aus dem gleichen Grund heisst der Murnausche Dracula-Film von 1922 "Nosferatu" mit dem Vampir Graf Orlock, gespielt von Max Schreck.

1920 gab Lugosi den "Chingachgook" in der deutschen "Lederstrumpf"verfilmung.

Um in die USA zu kommen heuerte er auf einem italienischen Frachter an.

Seit 1921 lebte Bela in den USA, anfangs als Theaterschauspieler.

Anfangs konnte er kein Englisch und lerne seine Rollen indem er phonetisch geschriebene Texte lernte. D.h. man würde "to be or not to be" auf deutsch als "tu bi or not tu bi"

1923 hatte er sein amerikanisches Bühnendebüt in"The Red Poppy".

1927 spielte er auf einer Broadway-Bühne den "Dracula."

Die "Frankenstein"-Titelrolle lehnte er zugunsten Boris Karloffs ab.

Berühmt wurde er für seine Dracula-Darstellung im Film von 1931. Er bekommt die Rolle, weil der vorgesehene Star Lou Chaney, der Mann mit den tausend Gesichtern, kurz vor den Dreharbeiten an Kehlkopfkrebs starb. Die Kamera führte Karl Freund, ein ehemaliger Mitarbeiter Murnaus.

Aber Lugosi wurde nicht reich damit. Die Zeiten waren schlecht und so bekam er 500 Dollar die Woche. Aber ohne eine Gewinnbeteiligung blieb ihm von der Rolle mehr Ruhm als Geld.

Der Film kostete 450.000 Dollar und spielte im ersten Jahr 700.000 Dollar ein.

Bela Lugosis "Dracula" war der erste Horrorfilm für den damals siebenjährigen Ed Wood.

Bela Lugosis Draculadarstellung war eine andere als die in Nosferatu. Max Schreck gab ein hässliches Monster, Lugosi mit seinem aristokratischen Auftreten und dem ungarischen Akzent den "Gentleman"-Vampir.

Er war damit einer der berühmtesten Horror-Filmstars und tauchte in allen möglichen Filmen des Genres auf.

1938 gab er den "Igor" neben Boris Karloff und Basil Rathbone in "Son of Frankenstein".

1939 spielte er in der Edgar Wallace-Verfilmung "The Gorilla" mit. In den 1960er Jahren gab es von diesem Film zwei Remakes in Form der berüchtigten deutschen Edgar Wallace Verfilmungen "Die toten Augen von London" (1961) und "Der Gorilla von Soho" (1968).

Lugosi war ein Hallodri. Er kümmerte sich nicht um ein alternatives Rollenbild, er kam aus dem Horrorgenre nicht heraus. Zudem konnte er Geld immer besser ausgeben als einspielen.

Nach dem Krieg wurde er als Präsident des "Ungarisch-Amerikanischen Rates für Demokratie" kommunistischer Umtriebe verdächtigt. In der Mc-Carthy-Ära machte dies es für ihn noch schwerer Rollen zu bekommen.

1955 machte er einen Drogenentziehungskur und so kam heraus, dass er seit zig Jahren morphiumsüchtig war.

Der Filmemacher Ed Wood entdeckte den heruntergekommenen Bela Lugosi als "Star" für seine "Filme". So tritt Lugosi 1953 in "Glen or Glenda" , 1955 in "Bride of the Monster" und "Plan 9 from Outer Space" auf. Leider konnte sich Bela Lugosi keine Texte mehr merken und trat daher in "Bride of the Monster" und seinen letzten Filmen stumm auf.

Sein letzter Filmauftritt war im (inzwischen legendären) Ed Wood-Streifen "Plan Nine from outer Space", bei dem er während der Dreharbeiten starb. Ed Wood drehte mit Archivmaterial weiter und ersetzte Lugosi einfach (und allzu offensichtlich) durch einen schlecht maskierten anderen Darsteller.

Ein Zombie-Auftritt blieb Bela Lugosi aber erspart. Ed Woods scheiterte mit seinem Plan alte Lugosi-Aufnahmen für den Film "Ghouls of the Moon" zusammenzuschneiden.

Bela Lugosi starb am 16. August 1956 an einer Herzattacke. Er hatte das Skript zu seinem nächsten Film "The Final Curtain" noch in der Hand.

Er war insgesamt fünfmal verheiratet: Seine Frauen hießen Ilona Szmik, Ilona von Montagh, Beatrice Weeks, Lilian Arch und Hope Lininger. Mit Lilian Arch hat er einen Sohn, den 1938 geborenen Bela G. Lugosi.

Begraben wurde der legendäre Dracula-Darsteller im Dracula-Kostüm plus Cape.

Da Lugosi pleite - aber eine Legende - war, bezahlte Frank Sinatra seinen Sarg.

An seinem Sarg standen auch die Horrorfilm-Legenden Vincent Price und Peter Lorre. Glaubt man Vincent Price so soll Peter Lorre gesagt haben: "Do you think we should drive a stake through his heart just in case?" (in etwa: "Sollten wir ihn pfählen - nur um sicherzugehen?")

Dirk Felsenheimer von den "Ärzten" nannte sich nach Lugosi "Bela B."

Im Film "Ed Wood" von 1994 spielte Martin Landau Bela Lugosi und bekam dafür den Oscar für die beste Nebenrolle.

Bela Lugosi bekam nie einen Oscar

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