Bert Kaempfert
Der Erfinder der "Musik, die nicht stört"
Bert Kaempfert, von seinen Freunden "Fips" genannt, war ein sehr guter Swing-Musiker, der es schaffte Schlager und Swing zu kombinieren. Er nannte diesen Sound "Musik, die nicht stört", später nannte man das dann den "Bert-Kaempfert-Sound" oder ganz "Easy Listening". Oder wenn man gemein sein will: "Fahrstuhl-Musik".
Bert Kaempfert war der Vater der Fernsehorchester, wie sich auch von James Last und Max Greger zur Perfektion gebracht wurden.
Bert Kaempfert, 1923 in Hamburg geboren, bekam seine Chance auf eine Musikerkarriere durch einen Unfall. Als Junge wurde er von einem Taxi angefahren und erhielt deswegen 500 Mark von der Versicherung, von denen seine Mutter ein Klavier kaufte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er den Sound von Glenn Miller oder Duke Ellington zu kopieren. Und G.I.s, die ihn Bert Kemp nannten, meinten er solle doch in die Staaten gehen. Aber er begann für den Norddeutschen Rundfunk und die Plattenfirma Polydor zu komponieren und Stücke zu arrangieren.
Für Elvis Presley bearbeitete er das Lied "Muss i denn zum Städtele hinaus".
In den späten Fünfzigern produzierte er Freddy Quinns "Die Gitarre und das Meer" oder Ivo Robics "Morgen".
1959 produzierte Kaempfert den Instrumentaltitel "Wunderland bei Nacht" fand aber keine Plattenfirma in Deutschland. In den USA fand sich aber ein Abnehmer und als "Wonderland by Night" wurde das Ding ein Hit - sogar der erste Nr.1-Hit eines Deutschen - in den USA.
Bert Kaempfert schrieb auch den Welthit "Spanish Eyes". Allerdings hieß der Song erst "Moon Over Naples" und war gar kein Song, denn es war ein Instrumentalhit und bei denen wird ja eher nicht gesungen.
Ivo Robic sang dann eine deutsche Version unter dem Titel "Mond guter Freund". Aber es wurde kein Hit.
Dann versuchte Bert Kaempfert sein Göück in den USA. Da hieß das Stück "Spanish Eyes" und singen sollte es - Freddy Quinn.
Freddy schaffte aus dem Stand die vorderen Plätze einiger US-amerikanischer Radiohitparaden.
Aber Freddy Quinn bekam Probleme mit seiner Plattenfirma und musste seine beginnende US-Karriere beenden.
Dann machte Al Martino (eigentlich heißt er Alfred Cini. Al Martino ist der Name seines Großvaters) ebenfalls "Spanish Eyes" und bei ihm wurden sie zum Welthit.
Eine zweite deutsche Version - also die Coverversion der Coverversion kam dann wieder von Ivo Robic. Auf deutsch hießen die "Spanish Eyes" dann "Rot ist der Wein".
Bert Kaempfert hatte 1961 als erster die Beatles produziert, nachdem sie ihm vom Schalgersänger Tony Kent im Starclub empfohlen wurden. Damals waren die Beatles noch ohne ihren Namen Beatles undohne Ringo Starr aber dafür die Begleitband eines Sängers namens Tony Sheridan.
Und als Brian Epstein bei Kaempfert anfragte ob er den Vertrag dieser "Beat Brothers" übernehmen könne, hatte der sie ihm ohne weiteres überlassen.
Bert Kaempfert schrieb 1965 eine Musik für den Film "A Man Could Get Killed" ("Willkommen Mr. B ") mit James Garner und Melina Mercouri in den Hauptrollen. Der Film floppte aber der eine Soundtrack sollte ein Hit werden. Aus dem Instrumentalstück des Film wurde - auch wenn der Sänger das Lied nicht - mochte der legendäre Frank Sinatra-Hit "Strangers in the Night".
Von Kaempfert stammen auch Hits wie "L.O.V.E", "Lady", "Lonely Is The Name", "A Swinging Safari" oder "Danke Schoen" die u.a. von Dean Martin (eigentlich eigentlich Dino Paul Crocetti) und Ella Fitzgerald, Shirley Bassey, Duke Ellington, Sammy Davis Jr., Nat "King" Cole oder Herb Alpert gesungen wurden.
Bert Kaempfert starb am 21. Juni 1980 auf Mallorca an einem Schlaganfall. Seine Asche wurde auf seinen Wunsch in den Everglades in Florida verstreut.
Seine Kompositionen hört man noch heute in Filmsoundtracks: So liefen "L..O.V.E" in "How to Lose a Guy in 10 Days", der "Afrikaan Beat" im Jack Nicholson-Film "About Schmidt" oder "Strangers in the Night" beispielsweise in "Eyes Wide Shut", "The Color of Money " und "Scarface"