Der Jakobsweg - Die Pilgerreise nach Santiago de Compstela
Nach dem vielen Radfahren gibts diese Woche mal wieder etwas zur religiösen Erbauung
Der 25. Juli ist der Tag des Apostel Jakob, der Schutzheilige Spaniens.
Jakob kennt man auch als Sankt Jakobus oder auf spanisch als Santiago. Santiago wird auch als Vorname gebraucht dann auch gekürzt zu Santi.
Jakobus war ein Jünger Jesu und das besonders eifrig.
Legenden berichten so einiges von Jakobus:
- Er heilte den Zauberer Hermogenes von Dämonen
- Er heilte eine Lahmen.
-
Nach Christi Himmelfahrt missionierte er in Spanien und kehrte dannach
nach Jerusalem zurück.
Er verkündete das Evangelium in Samaria und Jerusalem - bis ihn König Herodes Agrippa I. von Judäa 43 n. Chr. köpfen ließ. Dadurch wurde Jakobus der erste Märtyrer unter den Aposteln.
Die Jakobskirche in Jerusalem soll an der Stelle seines Martyriums stehen.
Im Jahre 70 kamen seine Gebeine in Katherinenkloster auf dem Sinai und im 8. Jahrhundert nach Spanien, damit die Knochen nicht zum Spielzeug für die moslemischen Sarazenen wurden.
Einer anderen Legende nach wurde Jakobus' Leichnam im Jahr 44 in eine Marmorsarg gelegt und auf ein Boot geladen. Dieses Boot trieb dann bis in den Hafen Iria Flavia - im heutigen spanischen Galicien.
Dort wurde der Apostel im Wald begraben.
Jedenfalls war Jakobus dort gut versteckt, denn die arabischen Eroberer Spaniens entdeckten das Grab nicht. Das geschah erst nach dem Rückzug der Mauren.
Im Jahre 813 sah dann der Eremit Pelayo in diesem Wald ein Leuchten und hörte Gesänge.
Er berichtete dies dem Bischof Teodomiro, der eine Untersuchung anordnete, bei der dann das Grab entdeckt wurde.
König Alphons II. von Asturien erklärte 814 Jakobus zum Schutzheiligen Spaniens und ließ an dessem Grab eine Kapelle bauen.
Im Jahre 840 sollen dann die erste Pilger aus Asturien gekommen sein.
Im Jahre 844 erschien dann Jakobus, auf einem weissen Pferd reitend, den Spanier unter dem Asturischen König Ramiro I. im Kampf gegen die Mauren in der Schlacht von Clavijo. Diese Schlacht hat aber modernen Historikern zu Folge nie statt gefunden, sondern gehört ins Reich der Legenden.
Ein so bedeutender Apostelleichnam. in der spanischen Provinz förderte natürlich den mittelalterlichen Pilgertourismus der sich auf den Camino der Santiago", den Jakobsweg, aufmachte.
Und so wurde aus der Kapelle im Jahre 1128 eine Kathedrale und das Örtchen wurde zu der Stadt Santiago de Compostela.
Santiago ist die spanische Übersetzung für St. Jakob. Und Compostela hieß auf lateinisch eigentlich campus stellae = Sternenfeld. Sternenfeld, weil das Feld damals leuchtete als der Eremit das Jakobus' Grab entdeckte.
Papst Calixto II. legte 1122 fest, dass wenn in einem Jahr der 25. Juli auf einen Sonntag fällt, dann ist dieses Jahr ein Heiliges Jahr des Jakobus.
Durch Papst Alexander III. wurde Santiago de Compostela zur heiligen Stadt erklärt. Und er legte 1179 fest, dass Pilger die in einem Heiligen Jahr nach Santiago de Compostela pilgern alle Sünden erlassen werden.
1588 versteckte der Erzbischof Clemens die Gebeine des Apostels aus Angst vor einem Angriff der Engländer so gut, dass sie 300 Jahre lang verschollen blieben.
Im 18. Jahrhundert gehen die Pilgerzahlen zurück.
Erst ab 1965 wird der Jakobsweg wiederbelebt und in den 80er Jahren mit gelben Pfeilen gekennzeichnet.
1982 besucht Papst Johannes Paul II. Santiago als erster Papst überhaupt.
Gelegenheit für einen kleinen Service von Willi Weisswas für sündenbeladene Besserwisserseiten-Leser: Der nächste sonntägliche 25. Juli ist 2010. Da kann man sein Konto so richtig aufladen.
Um seine Sünden erlassen zu bekommen muss man nicht den ganzen Weg nach Santiago zu Fuß zurücklegen, es reicht die letzten 100 km nachgewiesenermaßen zu Fuß zurück gelegt zu haben, um die Pilgerurkunde zu bekommen. Wer mit dem Fahrrad oder dem Pferd ankommt, muss 200 km hinter sich gebracht haben.
Jährlich kommen 10 Millionen Touristen, davon 200.000 Pilger nach Santiago de Compostela.