Meine Lieben,
früher gab es im Spätsommer immer eine ganz besondere
Delikatesse : Das Tomatenbrot. Wenn die Tomaten in Vaters
Garten durch die viele Sonne - das gibt's ja heute auch nicht
mehr - so richtig knallrot geworden waren, durften wir Kinder
uns jedes eine pflücken. Mutter hat dann für jedes
Kind eine dicke Scheibe selbstgebackenes Bauernbrot abgeschnitten
und dick mit guter Butter bestrichen. Die Tomaten wurden dann
in feine Scheiben geschnitten und das Brot damit belegt. Eventuell
kam noch eine Prise Salz drauf - mehr aber nicht. War das
ein Genuss.
Mein Enkel Willi hat natürlich keinen Garten und muss
seine Tomaten im Laden kaufen. Brot bäckt er auch nicht
selbst. Da kann man ja auch nicht erwarten, dass er ein richtiges
Tomatenbrot zustande bringt. Er röstet eine Scheibe von
diesem neumodischen italienischen Weißbrot in der Pfanne
an und reibt dann mit einer Knoblauchzehe über die krosse
Brotscheibe. Danach nimmt er eine halbe Tomate und reibt die
auch auf das Brot - das ist vielleicht eine Schweinerei. Zum
Schluss gibt er ein paar Tropfen Olivenöl darüber
und würzt mit Salz und Pfeffer.
Oder er legt Tomatenscheiben auf das Knoblauchbrot und darauf
noch "Rucola". Er tut immer so, als wäre das
was ganz modernes. Bei uns hieß das damals "Rauke"
und war für die Hasen. Dann beträufelt er wieder
alles mit Ölivenöl und findet es lecker.
Seid für heute gegrüßt von
Willis Omma
Willis neumodisches Zeuch:
Willis Tomatenbrot
Als erstes Ciabatta anrösten
Knoblauch (je frischer, desto besser) auf das noch warme Brot
rubbeln. (Man kann auch jetzt schon Olivenöl darüberträufeln
und hat ein lecker Brot gezaubert.)
Version 1
reife Tomaten (wenn's keine reifen Tomaten gibt, auch mal
nach Kirschtomaten schauen. Die sind zwar teurer schmecken
aber oft besser) halbieren und auch auf das Brot rubbeln.
salzen, pfeffern und mit
Olivenöl "extra vergine" beträufeln
Version 2
Tomaten in feine Scheiben schneiden und auf das Brot legen
Rucola auf die Tomaten legen
salzen, pfeffern und mit
Olivenöl "extra vergine" beträufeln
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